Die Fotografie habe ich zwar als Nebengewerbe angemeldet. Im Prinzip versuche ich aber so oft wie möglich zu fotografieren was mir gefällt. So habe ich ich im letzten Monat für meinen anderen Blog über Bonsai, zwei Bonsai-Ausstellungen besucht und dort natürlich auch fotografiert. Nun sind die fotografischen Bediungen in Hallen meist alles andere als optimal für ein optimales Foto. Man findet vom Tageslicht bis zu unterschiedlichen künstlichen Lichtquellen alle Varianten an. Am schwierigsten wird das ganze wenn verschiedene Lichtquellen vorkommen.
Und dann sind da noch viel zu enge Gänge, wodurch man bei einigen Ausstellungen mit Weitwinkel arbeiten muß, welche allerdings die Proportionen der Bäume nicht optimal wieder geben. Ja und Besucher gibt es bei Bonsai-Ausstellungen auch. So wird das fotografieren eines bestimmten Bonsai manchmal zum Geduldsspiel. Da ich aber in den letzten zwei Jahren bereits drei Ausstellungen besucht hatte, hat sich bereits etwas Grundwissen angesammelt. So werden bei jedem weiteren Besuch die Bilder jedes mal besser, da man aus den Fehlern vom letzten Mal gelernt hat und die Gegebenheiten vor Ort bereits besser kennt.
So war auch die Bonsaiausstellung des AK Aichtal-Filder sozusagen ein Heimspiel. Diese Ausstellung in der Stadthalle von Grötzingen habe ich nun zum dritten Mal besucht. Sehr schön ist, daß die Halle teilweise durch Tageslicht beleuchtet wird. Zum Teil ist das Kunstlicht sehr natürlich. Manchmal gibt es aber auch Mischlicht. Die Gänge sind großzügig angelegt, was fast überall das fotografieren mit Stativ erlaubt. Ich verwende aus Qualitätsgründen ein Stativ. Die Kamera nutze ich immer mit Spiegelvorauslöser und kabelloser Fernbedienung. So minimiere ich Erschütterungen durch den Spiegelschlag auf Null.
Die meisten Bonsai werden vor einem weißen Tuch präsentiert. Zum freistellen muß aber immer per Photoshop nachbearbeitet werden. Dies ging bei den meisten Bäumen sehr gut. Meine fotografischen Favoriten von der Bonsaiausstellung des AK Aichtal-Filder 2012:
Dieser Ahornbaum wurde von den Besuchern zum schönsten Bonsai der Ausstellung gewählt.
Eine sehr schön gestaltete Azalee als Bonsai. Immerhin ist dieser Baum auch schon 45 Jahr alt!
Ein imposanter Fächerahorn den man sein hohes Alter kaum ansieht.
Der älteste Bonsai auf dieser Ausstellung. Chinesische Ulmen werden oft billigst über Aldi, Lidl und Baumärkte verhöckert. Diese alte ehrwürdige Bonsai ist mit der Billigware aus den Baumärkten kein Vergleich. Großartig!
Weitere Fotos dieser Bonsai-Ausstellung könnt ich auf meinen Bonsaiblog ansehen oder hier auf YouTube in meinem Channel bonsaiblogger:
Die zweite Bonsaiausstellung die ich im Juni besucht habe fand in Uhingen bei Göppingen statt. Die Bonsai Freunde Staufen hatten zu ihrem 25-jährigen Jubiläum die Ausstellung mit dem Titel: Die 100 schönsten Bonsais Württembergs organisiert. Leider waren die Lichtbedingungen nicht so toll. Und die Gänge waren sehr schmal, wodurch während der Ausstelung kaum mit Stativ fotografiert werden konnte. Dennoch sind ein paar gute Fotos gelungen:
Mein Favorit auf dieser Ausstellung. Ich war fasziniert von der feinen Verästelung bei dieser Hainuche. Eine hervorragende Gestaltung die sehr natürlich wirkt.
Auch diese Hainbuche hat mir gut gefallen. Zwar ist die Verzweigung noch nicht so fein heraus gearbeitet worden, dafür ist die Substratoberfläche sehr schön in die Gestaltung eingebunden worden.
Eine imposante Mädchenkiefer deren Faszination man erst beim näheren betrachten entdeckt. Der Stamm verläuft in einer Windung nach oben. Leider zweidimensional nicht darstellbar.
Weitere Fotos dieser Bonsai-Ausstellung könnt ich auf meinen Bonsaiblog ansehen oder hier auf YouTube in meinem Channel bonsaiblogger:
Obwohl Bonsai-Bäume auf Ausstellungen statische Motive sind, ist es relativ schwierig diese in diesem Umfeld zu fotografieren. Unterschiedliche und teilweise schlechte Lichtbedingungen in den meisten Hallen erfordern fast immer ein Stativ. Blitze zerstören hier den natürlichen Eindruck und wirken oft künstlich. Zur Erinnerung sicher Ok, aber nicht wenn man die Bäume natürlich und als Kunstwerk darstellen möchte.
Interessant sind auch manche Ausstellungen im Freien. Diese sind leider selten, zeigen aber die meisten Bonsai in einer relativ natürlichen Umgebung. Am liebsten fotografiere ich mit einem Standard-Objektiv, das die Proportionen der Bäume am besten wiedergibt. Ich benutze hier das Micro-Nikkor 2,8/60 mm das knackescharfe Aufnahmen macht. Man sollte die Kamera möglichst waagerecht zur Baummitte oder Bonsaischale ausrichten, damit wenige Verzerrungen entstehen. Ist leichter gesagt als getan.
Besonders bei schmalen Gängen wie den letzten Fotos waren vollformattige Fotos nur mit Weitwinkel-Objektiv möglich. Dadurch enstehen automatisch leichte perspektivische Verzerrungen. Geht in solchen Situationen halt nicht anders. Die meisten Betrachter werden es aber gar nicht bemerken
Dieses Jahr finden in der zweiten Jahreshälfte in Deutschland erstaunlich wenig Bonsaiausstellungen statt.
Aber im nächsten Jahr werde ich sicherlich wieder auf der ein oder anderen Bonsaiausstellung fotografisch unterwegs sein.
Schicke Pflanze, gute Fotos 😉