Als Büchernarr und junger Foodfotograf musste bald ein drittes Fachbuch her. Da der deutsche Büchermarkt wenig über die Foodfotografie schreibt, war es mal wieder ein Buch aus dem englischen Sprachraum. Plate to Pixel – Digital Food Photography & Styling von Hélène Dujadrin. Die Autorin stammt aus Frankreich, lebt und fotografiert aber in den USA. Ihre Kindheit in Frankreich sieht man ihren Fotografien durchaus an.
Ein Fotostil der an einen Mix aus mediterran und Landhaus erinnert. Im Prinzip ist auch dieses Buch über die Foodfotografie ähnlich wie die anderen vorgestellten aufgebaut. Dennoch hat es beim lesen einen anderen Charakter. Die Liebe zum Produkt scheint mir in den Worten eindrucksvoller herüber gebracht zu werden.
Aber damit kann man alleine kann man keine Fotos machen. So wird man durch die Kapitel über
- Photography Basics
- Camera Settings and Modes
- Natural Light Photography
- Artificial Light Photography
- Composition
- Setting up for Capture
- Styling
- After Capture
- Appendix and Index
mit vielen Informationen und Wissen versorgt.
Die technischen Grundlagen überschneiden sich mit den meisten Büchern von diesem Genre. Wobei in diesem Bereich fast immer die persönlichen Vorlieben des Fotografen zum Vorschein kommt. Hélène Dujardin fotografiert recht häufig mit einem 2,8/24-70 mm Objektiv. Inzwischen habe ich dies nach einigen Tests übernommen. Bisher fotografierte ich meist mit einem 55 mm Makro. Das Zoom ist allerdings flexibler bei der Wahl des Bildausschnittes und die Lichtstärke ist gleich. Meist Blende ich sowieso aus Qualitätsgründen auf Blende 8-11 ab. Und die minimal geringere Schärfe des Zoomes kann ich durch selektives leichtes Nachschärfen ausgleichen.
Das Buch erscheint mir vom Text und den Erklärungen umfangreicher zu sein als die beiden Vorgänger?
Zumindest kam es mir gefühlt so vor. Dies kann aber auch täuschen, da es sich wie ein spannender Krimi liest. Und dabei lernt man einiges über die Foodfotografie und ihre Realisierung.
Der Schwerpunkt der Autorin ist die kostengünstige Produktion von Foodtyles. Einige hilfreiche Tipps über das Styling sind ebenfalls beinhaltet.
Die zwei wichtigsten Erkenntnisse waren für mich die Aussage
- Ein Foodfoto muss nicht perfekt sein
- Ein Foodfoto muss zum reinbeisen anregen
Damit habe ich wohl zwei Eckpunkte der Foodfotografie herausgefiltert.
Nicht perfekt bedeutet, dass man ruhig gezielt Brotkrümmel, Pfeffer, Sals oder andere Kräuter positionieren kann. Dadurch erhält das Bild eine familiären Touch und wirkt authentischer. Und wenn man in ein Foto reinbeisen möchte, kann es nicht schlecht sein.
Aber kann man solch ein Foto realisieren?
Licht, Aufnahmetechnik, Wissen über die Produkte und gezieltes Styling der Aufanhme. Jedes Detail wird akribisch geplant und positioniert. Eine Vision wird sozusagen in Szene gesetzt. Oft sind es nur Kleinigkeiten die einem Foodfoto den letzten Kick geben und es von der Masse abheben lassen.
Wie man so etwas macht kann man in diesem Buch nachlesen.
Ein sehr gutes Buch über die Foodfotografie. Inzwischen gibt es dass Buch auch als günstigeres eBook für den Kindle von Amazon.