Wenn man sich auf bestimmte Motive über einen längeren Zeitraum konzentriert gelangt man meist auf Grund der gesammelten Erfahrungen zu immer besseren Fotos. So erging es mir auch bei der Weitsprungserie. Das ich in Jugendjahren selbst aktiv Leichtathletik betrieben habe, kommt dabei noch als positiver Faktor hinzu. Wenn man die Sportart bereits sehr gut kennt, kann man oft viele Abläufe vorhersehen und gelangt so auch gezielter und mit höherer Erfolgsquote zu guten Fotos.
Die Idee zu der Weitsprungserie hatte ich bereits vor dem fotografieren im Kopf. Also hatte ich mir damals eine Nikon F5 im Fotofachhandel gemietet. Durch die hohe Bildfrequenz von bis zu 5 Bildern in der Sekunde wollte ich die wichtigsten Sprungphasen eines Weitspringers einfangen. In der Praxis stellten sich aber selbst 5 Bilder in der Sekunde als zu wenig heraus. Aber da alle Weitspringer 3 Versuche haben hat man als Fotograf logischerweise auch dreimal die Chance den selben Athleten auf Film zu bannen. Genau diese Strategie habe ich auch bei dieser Serie angewendet.
Der Weitspringer wurde also mit der motorisierten Kamera auf mich zuspringend fotografiert. Durch die 2,8/180 mm Brennweite hatte ich genügend Aufnahmeabstand. Allerdings waren die Weitspringer für die Autofokus-Nachführung zu schnell! Also musste ich die Entfernung auf einem bestimmten Punkt manuel scharf stellen und dann im Sprung mehrere Aufnahmen belichten. Ein bis zwei Fotos von zehn waren genau im Schärfebereich gelegen.
Als ich den Weitspringer mit gelben Trikot sah war mir auch schon mein Hauptmotiv klar! Ich sah ihn schon in meiner vorgestellten Serie mit der Komplemtärfarbe blau als dynamischen Farbkontrast. Die anderen Athleten mit schwarzem, weissen, rot-weissen oder grünen Trikots erschienen mir farblich recht langweilig. Wie bereits erwähnt entstanden so etwa 30 verschiedene Weitsprungfotos. Der Grossteil davon war unscharf und wurde rigoros aussortiert. Dies bedeutet bei mir in den Papierkorb entsorgt.
Die brauchbaren Sportfotos wurden auf vier Fotos reduziert, so dass dadurch eine Sprungserie mit chronoligischem Bewegungsablauf entstand. Die Dias wurden gescannt und in Adobe Photoshop wurde der Weitspringer bei allen vier Bildern freigestellt. Das Umfeld wurde entfärbt und dann mit einem kräftigen blauen Farbton eingefärbt. Das ganze wurde dann auf eine Ebene reduziert. Der Kopf wurde mit einem weichen Verlauf freigestellt. Danach wurde der Rest mit dem Weichzeicheneffekt Wischeffekt ein Zoomeffekt simuliert. Fertig war die Weitsprungsequenz mit dynamischen Zoom- und Farbeffekt.
Die Weitsprung-Serie als auch das dritte Foto als Einzelbild sind beide eine meiner erfolgreichsten Wettbewerbsfotografien! Die Serie erhielt einige Auszeichnungen. Bei Fotowettbewerb von Foto-Creativ gewann die Serie 1.000 DM. Bei einigen Fotosalonen erhielt sie mehrere Annahmen, eine Urkunde und eine Goldmedaille.
Das dritte Einzelbild war ebenfalls sehr erfolgreich bei Fotowettbewerben und Fotosalonen. Einige Sach- und Geldpreise und 44 Annahmen, 5 Urkunden und 4 Medaillen auf internationalen Fotosalonen konnte ich damit einsammeln.
Das soetwas so einfach geht hätte ich nicht gedacht und auch noch mit einer recht „handelsüblichen“ Kamera. TOP gelungen, gute Bilder.
Haruki
Gut gelungene Bilder, ich selbst stecke gerade in der Einarbeitung mit meiner DSLR – Canon 500D, ähnliche Bilder konnte ich beim FIS Cup Finale in Klingenthal erziehlen.
Schöne Seite, weiter so !!!
Vielen Dank für diese gute Anleitung! Die Bilder sind echt gelungen. Mit noch mehr Bildern pro Sekunde wäre vielleicht noch mehr drin gewissen. Auf jeden Fall eine schöne Seite, weiter so!
@ Chiller
Noch mehr? Es waren ja mit allen drei Sprüngen über 10 Gesamtfotos. Aber als Serie wirkt eine Viererset meist grafisch ausgeglichener 😉
Sehr schöne Bilder, zwar etwas gewöhnungsbedürftig wegen den Unscharfen umrandungen, jedoch sehr achöne bilder.