Welche Belichtungsautomatik kann bessere Fotos hervorbringen? Die meisten werden an ihrer Kamera die Programmautomatik benutzen. Logisch, da braucht man sich keine Gedanken über Verschlußzeit und Blende machen. Schließlich will man ja unbeschwert fotografieren und sich nicht auch noch über physikalischen Gesetze den Kopf zerbrechen?
Wer so denkt und handelt verschenkt manch guten fotografischen Volltreffer!
Man liefert sich der Willkür einer Vollautomatik aus, die nach einer vorgegebenen Belichtungs- und Blendenkombination arbeitet. Aber sie arbeitet nicht immer im Sinne des Fotografen und Motives.
Wer mehr aus seinen Fotomotiven machen will, sollte neben der Belichtungsmessung, sich auch näher mit den Belichtungsautomatiken befassen. Zumindest sollte man wissen was die Automatik macht. Welche Priorität wählt die Automatik in welcher Situation?
Viele Profifotografen arbeiten deswegen meist nicht mit einer Programmautomatik. Sie wollen Blende, Verschlußzeit oder beides gezielt steuern können. Bei einer Programmautomatik ist dies nicht möglich und das Ergebnis wäre meist Zufall aber nicht so wie gewünscht.
Also fangen wir bei den Basics an.
- Mit einer kurzen Belichtungszeit können wir scharfe Fotos machen
- Mit einer längeren oder langen Belichtungszeit können wir verwischte oder verwackelte Fotos machen
- Mit einer kleinen Blende (22 oder 32) erzielen wir eine hohe Schärfentiefe
- Mit einer großen Blende (1,8 – 2,8) können wir in Abhängigkeit von der Brennweite eine geringe Schärfentiefe erzielen und sogar ein Motiv freistellen.
Mit einer Programmautomatikk kann man diese Effekte nicht gezielt steuern!
Als nächstes betrachten wir die verschiedenen Belichtungsmöglichkeiten von modernen Spiegelreflexkameras. Manch bessere Sucherkamera oder Bridgekamera bietet diese auch oder wenigsten die ein oder andere Variante davon.
Programmautomatik
Wird vom Profi und engagierte Amateuer kaum bis gar nicht genutzt, da keine kontrollierte Belichtungszeit oder Blende möglich ist.
Selbst thematische Programmautomatiken für Makrofotos, Landschaftsfotos usw. sind wenig für eine gezielte Fotografie geeignet.
Ich möchte aber auf keinen Fall den Einsatz einer Programmautomatik unterbinden. Wem die Qualität seiner Fotos ausreicht. OK.
Manuelle Einstellung der Belichtungszeit und Blende
Hier kann man beides gezielt ermitteln und einstellen.
Aber hallo, selbst ich bentutze eine manuelle Einstellung nur in wenigen Situationen. Da wo weder Verschlußzeit, noch Blende verändert werden soll, mag dies Sinn machen. Im Fotostudio, bei gleichbleibenden Lichtverhältnissen wo man ein Fotomotiv mit der Spotmessung gemessen und ermittelt hat.
Aber für schnell wechselnde Lichtverhältnisse oder bewegte Motive ist diese Belichtungsmessmethode meist die schlechtere.
Zeitautomatik
Die Blende wird fest eingestellt. So kann man die Schärfentiefe klar vorgeben. Man kann dadurch auch gezielt ein Motiv freistellen.
Meine bevorzugte Belichtungsautomatik.
Bei Landschafteaufnahmen wo eine hohe Tiefenschärfe gewünscht ist, kann ich diese klar vorgeben.
Bei Motiven die ich mit einem Teleobjektiv freistellen möchte, kann ich dies ebenfalls durch eine geöffnete Blende steuern.
Blendenautomatik
Eine Verschlußzeit wird manuell eingestellt. Die Blende wird durch die vorhandene Lichtmenge automatisch nachgesteuert.
Die Blendenautomatik ist bei Fotomotiven sinnvoll, wo eine bestimmte Verchlußzeit erforderlich ist. In der Sportfotografie wo oft mit Teleobjektiven fotografiert wird, kann man so eine kurze Verschlußzeit einstellen um Verwacklungs- und Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Aber auch bei anderen bewegten Motive hat diese Belichtungsautomatik Vorteile. Spielende Kinder, ja fast alle schnell bewegten Fotomotive.
Fazit:
Eine Programmautomatik reduziert meist die kreativen und kontrollierten Möglichkeiten bei der Fotografie.
Zwar sind mit ihr schnelle Schnappschüsse möglich. Mit einer Blendenautomatik oder Zeitautomatik ist man bei bewussten Einsatz oft besser bedient. Als Grundlage sollte man den Zusammenhang zwischen Verschlusszeit und Blende und deren Auswirkung auf die Schärfentiefe, Bildschärfe und Unschärfen kennen.