Das Fujinon 23mm Objektiv hat mich von der optischen und mechanischen Qualität regelrecht begeistert. Das leichte Weitwinkel ist genauf richtig für die Streetfotografie und Schnappschüsse. Auch die Lichtstärke 1,4 erweitert die Einsatzbereiche enorm. Dennoch vermisste ich hin und wieder ein extremeres Weitwinkel. Über 10 Jahre lang war in meiner analogen Fotozeit ein Nikon 20mm meine Lieblingsbrennweite.
In die engere Auswahl kamen für die Fuji nur 3 Objektive. Das 10-24mm von Fuji. Mit Lichtstärke 4 fiel dieses für mich gleich aus dem Rennen. Etwas mehr Lichtstärke darf es schon sein. Damit man bei nahen Motiven im Hintergrund auch etwas Bokeh erhält. Und 10mm war mir schon wieder zu extrem. Auch der kürzeste Naheinstellbereich ist beim Zoom etwas schlechter. Und auf den OIS-Bildstabilisator kann ich bei einem Weitwinkel gerne verzichten.
Das Zeiss Touit 12mm 2,8 erschien mir eine würdige Alternative? Die Haptik und das Handling haben mir dann aber doch nicht so zugesagt wie beim Fujinon 14mm.
Beim Fujinon ist die mechanische Verarbeitung sehr klassisch. Im Gegensatz zum Zeiss gibt es einen Blendenring. Als ehemaliger analoger Fotograf kommen da alte Erinngerungen auf. Und in der Praxis ist die Blendeneinstellung viel schneller möglich als über eines der Drehräder.
Auch die Umschaltung von manuellem auf Autofokus mit dem vorderen Ring ist eine tolle Sache, die mir sehr zusagt!
Technische Daten Fujinon XF 14mm 1:2,8 R:
- Brennweite von 14mm (entspricht Kleinbild 21mm)
- Lichtstärke 1:2,8
- Kleinste Blende 22
- Optischer Aufbau: 10 Linsen in 7 Gruppen. Davon 2 asphärische und 3 ED-Linsen.
- Naheinstellgrenze 0,18 cm
- Maximaler Abbildungsmaßstab 1:10
- 7 abgerundete Blendenlamellen
- 58 mm Filtergewinde
- Abmessung 58 x 65mm
- Gewicht 236 g
- mit Gegenlichtblende und Objektivtuch
Die nackten technischen Daten sehen vielversprechend aus. 2 asphärische und 3 ED-Linsen. Das sollte eine sehr gute optische Qualität ergeben? Und das tut es auch.
Die Baustelle mit Baugerüst wurde mit ISO1600 aufgenommen. Der Schweinwerfer am Kran überstrahlt kaum und zeigt keine Lichtreflexe.
Die nächste Aufnahme ist da mit extremeren Gegenlicht. Extrem grelle Schweinwerfer und keinen Lichtreflex! Super korrigiert! Trotz offener Blende 2,8!
Die Bildschärfe ist bereits bei offener Blende recht gut. Ab Blende 4 ist das Objektiv bis in den Randbereich knackescharf. Ein großartiges Objektiv.
Vorteile Fujinon XF 14mm 1:2,8 R
- Sehr gute optische Qualität mit sehr hoher Schärfe
- Hervorragende Verarbeitung aus wertigen Metall.
- Keine Lichtreflexe bei Gegenlicht
- Leicht und handlich
- Guter Nahbereich
Nachteile Fujinon XF 14mm 1:2,8 R
- Lichtstärke mit 2,8 ist gut, könnte aber noch besser sein?
- Hoher Preis – der meiner Meinung dennoch für die Qualität der Optik gerechtfertigt ist
Fazit Fujinon XF 14mm 1:2,8 R
Ein sehr gutes Weitwinkelobjektiv von Fuji. Sowohl die optische als auch die mechanische Qualität sind hervorragend. Kritikpunkte? Der Preis, derzeit mit knapp 900€? Für ein sehr gutes Objektiv in dieser Klasse angemessen. So zumindest meine Meinung.
Die Lichtstärke? Ja, die könnte höher liegen. Aber Fuji hat sich für die Lichtstärke 2,8 entschieden, um keine Kompromisse in der optischen Qualität eingehen zum müssen. Zudem ist das Objektiv so recht handlich und mit 236g ,trotz Metallverarbeitung, recht leicht.
Das Handlich ist wie bei alle Fujinon-Objektiven aus Metall sehr gut. Der Blendenring rastet in 1/3 Stufen. Der Autofokus kann am vorderen Ring sehr schnell ein und ausgeschaltet werden.
Wenn man nah genug an ein Motiv geht, erhält man sogar ein schönes Bokeh! Ehrlich gesagt habe ich das bei einem 14mm mit Lichtstärke 2,8 überhaupt nicht erwartet.