Heute berichte über meine praktische Erfahrungen mit der Nikon D7000. Dies ist eine digitale Spiegelreflexkamera mit DX-Bildsensor. DX bedeutet bei Nikon kein Vollformat von 24×36 mm, sondern kleiner. Dadurch ergibt sich bei den meisten Objektiven ein sogenannter Crop-Faktor, welcher wie ein Bildauschnitt, Telekonverter oder Teleobjektiv wirkt.
Nicht ganz. Optische Gesetze kann man damit nicht austricksen. So ist die Schärfentiefe geringer als bei Kameras mit Vollformat. Da ich irgendwann an meiner Nikon D300 eine Videofunktion vermisst habe, wurde die Nikon D7000 gekauft.
Eine Vollformat-Kamera war mir damals zu teuer. So fiel meine Wahl auf die D7000. Mit 16,2 Mio Pixel hat sie auch noch eine höhere Auflösung. Das war mir damals allerdings unwichtig.
Als Nachteil musste ich einiges an Zubehör neu kaufen, da einige Anschlüsse nicht wie bei der D300 waren oder andere technische Lösungen gewählt wurden.
Technische Daten Nikon D7000
- CMOS-Bildsensor im DX-Format mit 16,2 Mio Pixel. 4928 x 3246 Pixel
- Serienaufnahmen mit bis zu 6 Bildern die Sekunde.
- Crop-Faktor x1,5
- Reinigungssystem für den Bildsensor
- Autofocus mit 39 Messfeldern
- 100 – 6400 ISO erweiterbar bis 25600 ISO
- 3″ VGA-Display
- Live-View Funktion
- Leichtes robustes Gehäuse, teilweise aus Magnesium Legierung und Abdichtung
- Pentaprismensucher mit 100% Sucherbild
- Einblendbare Gitternetzlinien
- Intervallaufnahmen bis zu 999 Fotos einstellbar
- Geotagging über GPS mit Zubehör GP-1
- 2 Steckplätze für SD-Karten
- Video-Funktion
- Gewicht 690 g ohne Akku
Auch bei dieser Kamera sind einige technische Daten lediglich theoretische Werte.
Zwar hat die Kamera mit 16,2 Mio Pixel eine höhere Auflösung als meine D300 mit 12,3 Mio. Allerdings konnte ich in der Praxis nur bei 100 ISO ein geringeres Bildrauschen feststellen! Bei höheren ISO-Werten steigt das Bildrauschen stärker als bei der D300!
Deswegen habe ich bei schlechteren Lichtverhältnissen, wo höhere ISO-Werte benötigt wurden, immer die D300 eingesetzt!
Bei Motiven mit reichlich Licht kam die D7000 zum Einsatz. Durch die höhere Auflösung hat man mehr Bearbeitungsspielraum. Bei Schnappschüßen kann man durch einen Bildausschnitt ein Motiv noch optimieren, ohne das man wesentlich an Qualität Verluste hat.
Und mit der Videofunktion kann man auch mal einen kleinen Clip drehen. Eine Videokamera ersetzt die D7000 allerdings nicht. Und wenn sie das sollte, benötigt man eine Menge Video-Equipement um verwacklungsfreie Videos drehen zu können.
Die Live-View-Funktion wurde gegenüber der D300 spürbar verbessert und kann bei dieser Kamera endlich intuitiv eingesetzt werden. Leider hat auch diese Nikon kein schwenkbares Display. Scheinbar sträubt sich Nikon gegen solch einen Mehrnutzen? Nein, jetzt im September wurde auf der Photokina die D750 mit schwenkbaren Display vorgestellt. Gerade bei Makroaufnahmen ist ein schwenkbares Display eine große Erleichterung.
Die D7000 hat zwei Steckplätze für SD-Speicherkarten. Das ist ganz praktisch. Man kann diese individuell einstellen. Entweder beide Speicherkarten für Fotos. Oder eine für Fotos und die andere für Videos. Oder man nutzt die zweite gleich als Datensicherung für die erste Speicherkarte.
Das Gewicht ist für eine gehobene Amateurkamera leichter als bei der Semi-Professionellen D300. Dafür geht allerdings auch die Griffigkeit der D300 verloren. Das ist aber ein sehr subjektiver Eindruck meinerseits. Für kleinere Hände mag die D7000 genaus griffig erscheinen.
Vorteile Nikon D7000
- Mit 16,2 Mio Pixel recht hohe Auflösung
- Umfangreiches Objektiv- und Zubehörprogramm von Nikon und Fremdherstellern
- 100% Sucherbild
- Gitternetzlinien können eingeblendet werden
- Brauchbare Live-View-Funktion
- Video-Funktion
- Schnelle Bildfolge von 6 Bildern je Sekunde
- Reinigung des Bildsensors
- 2 Steckplätze erhöhte die Speichermöglichkeiten bei den Kapazitäten als auch die Sicherungsmöglichkeiten
- Leichter als eine Nikon D300
Nachteile Nikon D7000
- Bei höheren ISO-Werten zu hohes Bildrauschen
- Kein schwenkbares Display
- Nur 39 Autofocus-Messfelder
- Schlechtere Haptik als D300 (persönlicher Eindruck)
Fazit Nikon D7000
Die Nachteile sind aus meiner Sicht relativ wenige. Die Haptik oder Griffigkeit ist mein persönlicher Eindruck. Andere Anwender können da durchaus anderer Meinung sein.
Die hohe Auflösung mit 16,2 Mio Pixel für eine DX-Kamera ist schon sehr gut. Enttäuschend ist allerdings das stark ansteigende Bildrauschen bei höheren ISO-Werten. Lediglich bei 100 ISO hat man sozusagen kein erkennbares Bildrauschen.
Nur 39 Autofocus-Messfelder erfordern manchmal umständliches Arbeiten. Erst das Motiv focusieren. Speichern und danach belichten. Bei statischen Motiven kein Problem. Bei schnellen Motiven kann es unbrauchbar sein.
Bei ISO 100 macht die Kamera brillante hochauflösende Fotos. Beispiele seht ihr auf der Seite.
Bei schlechteren Lichtverhältnissen muß man schnell zum Blitzgerät greifen. Mit höheren ISO-Werten steigt das Bildrauschen sichtbar.
Die Videofunktion ist für gelegentliche kleine Video-Clips ganz gut. Meiner Meinung ersetzt solch eine Kamera allerdings keine Videokamera. Wenn man verwacklungsfreie Videos machen möchte, benötigt man unbedingt ein Stativ. Am besten mit Fluid-gedämpften-Neiger. Mit solch einem kann man auch ruckelfrei einen Schwenk ausführen. Für Freihand-Videos gibt es zahlreich Zubehör. Meist ist für solche Systeme allerdings auch eine gute Portion Übung erforderlich.
Mir persönlich fehlt die Zeit um mich da reinzuarbeiten. Es gibt aber auch sehr gut gemachte Nikon-Videos oder Videografen die sich auf diese Kameratechnik spezialisiert haben. Unmöglich ist es nicht.
Für den gehobenen Hobbyfotograf eine sehr vielseitige Spiegelreflexkamera. Das umfangreiche Objektiv- und Zubehör-System von Nikon und zahlreichen Fremdherstellern eröffnet dem Fotografen sehr viele Möglichkeiten.