In den ersten Fototipps haben wir gelernt wir man mit einem Hintergrund, einem Teleobjektiv und einem Makroobjektiv die Bildqualität steigern kann. Aber es gibt in der Fotografie auch sehr häufig Situationen da sind diese Möglichkeiten nicht ausreichend. Da wird vielmehr ein vorausdenken des Fotografen verlangt. Ein guter Fotograf macht sich über das komplete Bild vor der Aufnahme seine Gedanken. Das Bild entsteht im Prinzip bereits im Kopf. Und nun gilt es dieses Bild umzusetzen. Wenn nun trotz Tele- oder Makroobjektiv kein einfarbiger oder freigestellter Hintergrund möglich ist, gibt es oft auch andere Lösungen.
Nun wird mancher denken was dieser Kormoran hier schon wieder soll? Wir wissen ja bereits das dieser mit einem 180er Tele aufgenommen wurde. Richtig. Aber das alleine ist nicht die Ursache für ein gelungenes Tierportrait! Nein erst mit dem richtigen Blickwinkel und Standpunkt kam dieser monochrome Hintergrund, eine Wiese, zustande. Sicherlich war das 180er Tele ein Teil der zum Wunschergebnis beigetragen hat. Aber der Kormoran ist ein Zootier. Und um ihn herum gabe es überall Zäune, Wasser, Blumen, andere Vögel und sogar Gehwege. Alles störende Motivbereiche. Nur durch eine Veränderung des Standpunktes und dem anvisieren einer grünen Wiesenfläche entstand ein monochromer und wenig störender Hintergrund! Dabei half mir sogar ein erhöhter Standpunkt auf einer Bank! Manchmal muss man eben etwas kreativ sein. Und bei Tieren gehört natürlich auch Geduld und etwas Glück dazu bis der Vogel den Kopf in die richtige Schärfenebene wie auf dem Foto neigt.
Für die, die noch immer nicht glauben das man mit dem Bildausschnitt eine Bildaussage steigern und bessere Fotos machen kann habe ich hier als Beispiel noch ein Radsportfoto:
Die Aufnahmetechnik soll hier weniger unser Thema sein. Das hebe ich mir für die Rubrik Wie entstand dieses Foto? auf. Bei dem Strassenrennen handelte es sich um einen Rundkurs der immer wieder von den Radsportlern absolviert wurde. Der Vorteil zu herkömmlichen Randrennen ist das man als Fotograf öfters die Chance hat eine Radsportler dynamisch im Foto festzuhalten. Der Nachteil war allerdings, das der komplette Rennkurs mit rot-weissen Absperrbändern abgesichert war! Grausig für jeden Fotografen! Von dem 2 KM langen Stadtrundkurs gab es nur ein kurzes Stück welches nicht mit diesen grellen Bändern abgesperrt war. An dieser Stelle war eine Hausmauer. Super! so gab es auch keine Gefahr das auf der anderen seite bunte Zuschauer standen! Lange vor dem Rennen bin ich die Strecke abgelaufen um diesen optimal erscheinenden Aufnahmestandpunkt festzustellen. Keine störenden Absperrbänder und keine störenden Zuschauer im Bild. So konnte ich mich bei der Aufnahme zu 100% auf den Sportler konzentrieren!
Fazit:
Mit einem wohl überlegten Bildausschnitt und etwas Kreativität kann man die Qualität eines Fotos enorm steigern. Der erfahrene Fotograf macht sich auch hier vor der Aufnahme Gedanken wie er sein Wunschergebnis am effektivsten erzielen kann!
Echt informative Fototopps. Da kann sich jeder andere Fotoblog noch was von abschauen ;-D
Es ist mir bereits aufgefallen, das du nicht einfach drauf los fotografierst, sondern dir Gedanken über das Bild machst.Ich finde es toll, wie du uns veranschaulichst was nötig ist um bessere Bilder zu machen.Mach weiter so!Gerade wer selber mal Tierbilder gemacht hat, weiß wieviel Geduld manchmal von nöten ist um ein schönes Bild zu bekommen.Ich merk das, wenn ich meinen Hund fotografiere.Endlich sieht sie so richtig „fotogen“ aus, es passt alles, man knippst und in dem Moment hat sie sich bewegt.Das war dann nicht für den Hund sondern für die Katz*lach
Also die Tips sind echt super. Gibt ja doch viele Hinweise auf die ich so nicht gekommen wäre.. 😉
Vielen Danke. Werd gleich mal weiter schauen