5 Gründe warum ich so gerne fotografiere!

Seit meinem fünften Lebensjahr fotografiere ich. Ich wollte damals, 1969,  unbedingt eine Kamera. Zu Weihnachten erhielt ich mit fünf Jahren eine Kodak Instamatic. Mit schwarzer 126er Filmkassette. 12 oder 24 Aufnahmen gab es dafür. Meist Negativfilm. Dia war damals, zumindest für mich, unerschwinglich. Der erste 12er Film war nach zwei Stunden voll geknipst. Durch die blöden Weihnachtsfeiertage konnte der Film erst danach zum entwickeln gebracht werden. Nach zwei Wochen hatte ich meine ersten Fotos in den Händen und war stolz wie Eugen, dass darauf etwas erkennbar war 😉

Selbstportrait Fotograf mit Leica M7 von vorne
Selbstportrait Fotograf mit Leica M7

Seitdem lässt mich die Fotografie nicht mehr los.

1. Das Wunder Fotografie!

Für mich ist die Fotografie immer noch eine Art von Wunder. Mit ihr kann man Momente festhalten. Die Zeit stillstehen lassen und die Vergangenheit wieder aufleben lassen. Im Mittelalter wäre die Fotografie sicherlich Hexerei gewesen und wäre von der Inquisition verboten und verfolgt worden? Heute ist sie ein modernes Ausdrucks- und Kommunikationsmittel. Ein Foto sagt manchmal mehr als tausend Worte. In manchen Fotografien bewahrheitet sich diese Aussage.

In meinen jugendlichen fotografischen Anfängen habe ich Schwarzweiß-Filme und Fotos selber entwickelt. Da wird das Wunder viel bewusster als im heutigen Digitalzeitalter. Wenn man in der Dunkelkammer steht und zusehen kann, wie sich langsam ein Bild entwickelt. Nicht so wie heute. Klick und fertig ist alles auf dem Display.

Das nächste Fotografie-Wunder war für mich die erste eigene Farb-Vergrößerung auf Cibachrome-Papier. Ich kam bei dem großartigen Hochglanz gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. Kein Vergleich mit den heute erhältlichen Fotopapieren!

Dann kam Photoshop. Endlich war das panschen im Labor vorbei! Im hellen konnte man sich am Monitor kreativ austoben! Inzwischen sind Bearbeitungen und Verfremdungen möglich, die waren zu analogen Zeiten undenkbar. Lustig finde ich heute manche alten Labortechniken wie nachbelichten und abwedeln. In Photosop hat man diese Begriffe einfach aus dem Fotolabor übernommen.

Das vierte Fotografie-Wunder sind die heutigen hochauflösenden Digitial-Kameras. Meine Nikon D610 hat eine höhere Auflösung als der damalige knackescharfe und feinstkönrige Fuji Velvia. Was will man mehr?

Das nächste Fotografie Wunder kommt mit Sicherheit. Welches? Keine Ahnung. Aber ich freue mich schon heute wie ein Kleinkind auf Weihnachten darauf!

2. Die Vielfalt der Motive

Ein ehemaliger Kollege im Fotohandel meinte, im Prinzip gibt es kein Motiv das nicht schon fotografiert worden sei. Mag sein. Selbst wenn dem so wäre, kann man jedes Motiv neu sehen und darstellen. Es gibt soviele Varianten der fotografischen Umsetzung. Gib 10 Fotografen ein Motiv zum fotografieren und man bekommt bis zu 10 verschiedene Darstellungen von diesem Motiv. Jeder Fotograf hat unterschiedliches Wissen und Vorstellungen. Entsprechend unterschiedlich fällt das Ergebnis aus.

Das bemerke ich auch bei mir in den letzten Jahren. Seit ich Food fotografiere habe ich manche Motive schon mehrmals fotografiert. Jedes mal mit anderer Sicht. Anderer Brennweite. Anderer Lichtaufbau. Anders dekoriert und trappiert. Anderen Ideen. Durch regelmässiges Fotografieren entwickelt man sich selber weiter. Der Blick verändert sich. Das Wissen ist erweitert. Man geht an die fotografische Umsetzung anders heran. Das Ergebnis ist ein anderes.

3. Kreativität

Fotografie bedeutet für mich auch kreatives austoben. Zum einen probiere ich gerne Verfremdungstechniken aus. In jungen Jahren ging das bis zur bewussten Verfremdung des Motives. Inzwischen ist mir die gegenständliche Darstellung wichtiger als der Verfremdungseffekt. Dennoch wende ich gerne zur Unterstreichung oder Ergänzung eines Motive die ein oder andere kreative Aufnahme- oder Bearbeitungstechnik an.

Meist habe ich eine Bildidee bereits im Kopf. Verfremdungstechniken sind dann manchmal das Mittel zum Zweck um das vorgestellte Bild zu realisieren. Viele Effekte lassen sich heute mit Photoshop realisieren. Wenn man das notwendige Wissen und Können in der Fotografie und Bildbearbeitung drauf hat kann man heute Träume wahr werden lassen!

4. Geistige Fitness

Wer regelmässig fotografiert macht sich Gedanken was und wie er etwas fotografieren möchte. Unser Hirn hat dabei also Arbeit zu verrichten. Fotografie ist viel Denkarbeit. Und wer sich schneller weiter entwickeln möchte tauscht sein Wissen mit Gleichgesinnten aus. Ob über das Internet oder im realen Leben. Jeder kann von jedem neues dazu lernen.

Aber auch das ständige Fotografieren führt zu einem Lernprozess. Aus Fehlern lernt man und macht es besser. Die digitale Technik macht diesen Lernprozess effektiver, da man das Ergebnis gleich am Display kontrollieren korrigieren kann.

5. Entspannung

Wenn ich eine fotografische Idee oder Aufgabe umsetzen möchte bin ich voll darauf konzentriert. Die Umwelt um mich herum wird komplett ausgeblendet. Wenn ich nach einem stressigen Arbeitstag zur Kamera greife, bin ich vom Arbeitsstress abgelenkt. Fotografie ist für mich in manchen Situationen auch eine Art von Stressabbau.
Die Konzentration auf eine fotografische Aufgabe erfordert meine ganze Aufmerksamkeit und der Stress tritt in den Hintergrund. Gut das klappt nicht immer. Aber immer öfter.

Fazit:

Darüber hinaus mag es sicherlich noch weitere Pluspunkte für die Fotografie geben. Für mich sind die oben genannten die wesentlichen, welche mich zum fotografieren motivieren.

Was ist euer Antrieb bei der Fotografie?

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