Corona beherrscht immer noch unser Leben. Die drastischen Einschränkungen wurden inzwischen mehr oder weniger gelockert. Hauptberuflich bin ich seit Ende März im Home-Office aktiv. Seit Mai bin ich 40% in Kurzarbeit. In der Praxis bedeutet das, zwei Tage in der Woche nicht arbeiten zu dürfen. Gut, manche sehen es als zwei Tage zusätzliche Freizeit an.
Diese zusätzliche Freizeit investiere ich zum Teil auch in die Fotografie. So sind logischerweise weitere Fotomotive enstanden. Wobei viele davon an Arbeitstagen vor Arbeitsbeginn entstehen. Zwar war ich über 3 Wochen durch Ischias-Beschwerden lahm gelegt worden. Dank der Entzüdungshemmer und Cortisonspritzen kann ich mich inzwischen wieder halbwegs schmerzfrei bewegen. Bewegung war auch die Empfehlung der Hausärztin und des Orthopäden. Also bin ich am Morgen vor oder während der Sonnenaufgangszeit bis zu einer Stunde im Weinberg spazieren gewesen. Wobei in den ersten Wochen die Schmerzen so stark waren, daß ich gar keinen Spaziergang realisieren konnte. Danach konnte ich von 20 Minuten mit Schmerzen fast täglich die Laufzeit auf eine Stunde erhöhen.
Ständiger Begleiter war meine Kamera. Fast jeden Tag mit einem anderen Objektiv. Im Frühjahr bis in den Sommeranfang entstanden die folgenden Morgenbilder.
Seit über zwanzig Jahren gelang es mir nie die Kirschblüte vor der Haustür zu fotografieren. Dank Corona fand ich dazu endlich die Zeit.
Auch die Apfelblüte konnte ich dank Corona endlich ausgiebigi im Bilde festhalten.
Weitere Apfelbäume in der Blütezeit im Sonnenaufgang.
Diesen Weg habe ich unzählige Male mit verschiedenen Lichtstimmungen am Morgen aufgenommen.
Für Reinigungszwecke der Arbeitsgeräte gibt es im Weinberg auch einen Wasserhahn.
Auch bei Schlechtwetter war ich unterwegs. Bekanntlich gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte oder unpassende Kleidung. Soviel Schnecken wie in den letzten Monaten habe ich mein ganzes Leben noch nie fotografiert.
Aber auch andere Tiere konnte ich mit meiner Kamera entdecken. Hier eine Zauneidechse.
Nach schlechtem Wetter kommt irgendwann auch wieder die Sonne zum Vorschein. Hier am frühen Morgen zwischen fruchttragenden Kirschbäumen.
An manchen Morgen sorgte der Morgennebel für tolle Lichtstimmungen.
Durch Morgentau oder Nebel erkennt man erst solch filigrane Motive wie ein Spinnennetz.
Die Sonne kämpft hier noch gegen den Morgennebel.
Eine weitere Schnecke im Regen. Diesmal mit Gehäuse.
Einige Male liefen mir Rehe über den Weg. Aber nur einmal habe ich diesen schönen Rehbock mit einem Tele erwischt.
Morgendämmerung über einem Weinberg.
Corona hat für mich auch seine gute Seiten. Der Lockdown lockte mich häufig vor Sonnenaufgang vor die Haustür in die umliegenden Weinberge. Ich habe Lichststimmungen und Tiere erblickt, wie ich es in den letzten 2 1/2 Jahrzehnten nie erlebt habe. Nennt man das Enstchleunigung? Wenn ja, ist es etwas positives. Man schöpft Energie aus solchen Naturerlebnissen. Ich habe viel mehr Fotos gemacht als sonst. Fotografie in der Natur ist Entspannung und Entschleunigung. Zumindest für mich.
Nun sind Landschaftsmotive nicht so gut verkäufliche Motive wie Produkt- und People-Fotos. Das ist mir aber egal. Umsatz und Geld ist nicht alles im Leben. Bereits vor Corona war mir bewusst in welcher schönen Region ich lebe. Dem Remstal. Seit Corona weiß ich, daß das Remstal noch viel schöner ist, als ich bisher angenommen habe. Und dabei bewege ich mich fast täglich nur um die Haustür herum!