Im März habe ich mich aus Neugier bei Calvendo angemeldet. Calvendo vertreibt Kalender von Fotografen und Grafikern. Der Bildatuor liefert die Bilder und macht das Layout online selber. Danach wird das Ergebnis von einer Jury geprüft. Wird das Werk für gut befunden, kann es in den Verkauf gehen. Für den Vertrieb sorgt Calvendo. ISBN-Nummer und Listung bei vielen Buchhändlern und Amazon.
Da sollte man doch auch als Fotograf gute Umsätze realisieren können? Also habe ich mich angemeldet und ausprobiert. Zu Beginn habe ich erst einmal einen Kalender erstellt.
Weinberge im Remstal. Ein Thema abseits vom Mainstream. Und zu dem Zeitpunkt gab es nichts. Inzwischen gibt es auch andere Bildautoren aus der Region mit diesen Motiv-Thema. Bis November gab es keinen Verkauf 🙁
Das ist aber bei Kalender durchaus normal. Kalender verkaufen ist Saison-Geschäft. Über 90% werden im Dezember verkauft. Inzwischen habe ich 4 Stück verkauft. Gut, es sind noch ein paar Wochen bis Weihnachten. Da aber die wenigsten Händler die Kalender ab Lager haben, würde eine Lieferung 1-2 Wochen dauern. Ich sehe da keine große Chancen für einen Jahresend-Boom? Aber vielleicht irre ich mich? Der Irrtum würde mich sogar freuen 😉
Im November habe ich noch vor der Deadline zwei weitere Kalender erstellt.
Ein weiterer Kalender mit Landschaften vom Tannheimer Tal. Die Annahme war ein zäher Prozess. Die meisten Verbesserungsvorschläge der Jury sind nachvollziehbar. Aber einige sind auch seltsam.
So wurden Landschafts-Kalender vom Berchtesgadener Land und dem Allgäu abgelehnt, da es bereits reichlich davon im Angebot gibt.
Also habe ich noch einen Kalender gemacht, der sich vom Motiv und der Darstellung von allen anderen abhebt:
Essen aufgegabelt. Von über 200 Foto-Motiven auf einer Gabel, habe ich die besten 12 für einen Kalender ausgewählt. Ich war erstaunt. Es gab von der Jury keine Verbesserungsvorschläge! Das hatte ich noch bei keinem Kalender. Verkauft habe ich bisher noch keinen 🙁
Irgendwie habe ich mir da mehr Verkäufe in der heißen Weihnachtszeit vorgestellt. Reich scheint man als Fotograf oder Grafiker mit Calvendo nicht zu werden. Ein netter Nebenverdienst ist bei intensiver eigener Werbung sicherlich denkbar. Am meisten dürfte daran allerdings Calvendo von profitieren. Mit dieser Dienstleistung und dem Geschäftsmodel hat Calvendo auf jeden Fall innerhalb von 1-2 Jahren den Kalender-Markt in Deutschland inflationär überschwemmt!
Mehrere 14.500 Kalender werden inzwischen über diese Vertriebsschienen angeboten. Sowohl im eigenen Kalender-Shop, als auch über den Buch-Großhandel, als auch über Amazon direkt an Endkunden. Sehr viele Vertriebskanäle werden da genutzt. Schade, daß nicht ich solch eine Geschäftsidee hatte 😉
So nun ist Endspurt.
Mal sehen wieviel Kalender noch verkauft werden?
Wenn Ihr einen meiner Kalender kaufen wollt, findet ihr hier nähere Infos und Bestellmöglichkeiten.
Hallo Bernd,
Interessant Deine Erfahrung… bestätigt mal wieder meinen Umgang mit „meinen Bildern“ 🙂
Ich scheue mich immer wieder meine Bilder aus der Hand zu geben, sei es noch so verlockend und einfach Bilder, oder hier Kalender zu verkaufen.
Ich verkaufe seit 3 Jahren Kalender, aber ich mache alles selber… die Bilder, erstellen, drucken lassen und verkaufen, verpacken verschicken.
Und dank Deinem Beitrag werd ich auch dabei bleiben, vielleicht eine bessere Art des Drucks wählen.
Wünsch Dir viel Erfolg 😉
Grüßle aus dem Schwabenland
Katja
Hallo Katja,
wenn man die Zeit hat selber den Druck und das Marketing zu organisieren, ist eine Direktvermarktung sicherlich die optimale Lösung bei Kalendern. Wenn es regionelle Motive sind, kann man die Vermarktung auch einem Handelsvertreter für Schreibwaren und Papier gegen Verkaufsprovision übertragen.
Da ich Hauptberuflich etwas ganz anderes als Fotografieren mache und sozusagen als Nebengewerbe Stockfotografie betreibe, bleibt für die Vermarktung von Foto-Kalender keine Zeit mehr.
Liebe Grüße
Bernd
Ich finde diese Seite mehr als fragwuerdig. Allein schon die Preis auf der Homepahe halten mich schon ab dort einen Kalender zu kaufen. Ein A3 Fotokalender kostet dort knappe 35 Euro. Im Laden liegt der uebliche Preis dafuer bei 16-25Euro. Man bekommt als Urheber nur gerade einmal 15%. Ich sehe ein, dass Sie sich hier um alles kuemmern aber 15% lohnen sich wirklich nur wenn man vieeeeele Kalender verkauft. Ich denke du kommst besser wenn du Sie ueber deine Homepage verkaufst, sei dein Thema noch so lokal. Versuche hier auch lokale Partner zu finden. Ich selbst mache es wie Katja, ich mache die Fotos , drucke bei einem Partner und vertreibe meine Kalender ueber meine Homepage und bei lokalen Partner. Reich kann man aber mit Kalendern nicht werden.