Vor über einem Jahr habe ich über den Einsatz von Verkauffiltern geschrieben. Nun hat sich auch in der digitalen Bildbearbeitung einiges verändert. Oder besser gesagt einiges verbessert. In Adobe Lightroom hat man einen digitalen Verlauffilter, den man anwenden kann. Auch Photoshop bietet seit einigen Versionen die Anwendung eines Farbverlaufes an. Dieser kann mit etwas Grundwissen auch sehr gut als Verlauffilter bei Landschaftsfotografien angewendet werden.
Verlauffilter oder Bildbearbeitung?
Ich wende beide Methoden an!
Am liebsten ist mir allerdings eine perfekte Aufnahme. So gesehen favorisiere ich den Verlauffilter bei der Aufnahme. Zum einen erfordert die Anwendung ein bewussteres Fotografieren.
Zum anderen spart man sich viel Zeit bei der Nachbeareitung mit Lightroom oder Photoshop. Das Ziel sollte immer ein perfekt gestaltetes und umgesetztes Foto sein. Nachbearbeitung ist oft mit Zeitaufwand verbunden. In manchen Fällen sogar mit enormen Zeitaufwand.
Wozu dient ein Verlauffilter?
Der Hauptzweck ist der Kontrastausgleich. Insbesondere in der Landschaftsfotografie hat man oft zwischen dem Vordergrund und dem wesentlichen helleren Himmel solch einen Kontrastumfang, dass dieser weder vom Film noch vom digitalen Medium optimal wiedergegeben werden kann.
Lassen wir ein Foto sprechen. Auf dem folgenden Foto entstand die Aufnahme ohne Verlauffilter. Man erkennt zwar einen leicht blauen Himmel und die Wolken. Aber diese wirken relativ blass.
Beim nächsten Foto kam ein grauer Verlauffilter zum Einsatz. Der Himmel wird dunkler und dramatischer. Die Wolken kommen besser zur Geltung. Der Kontrast ist ausgeglichener.
Das dritte Foto entstand mit einem blauem Verlauffilter. Der Himmel wirkt fast schon übertrieben blau. Auch die Wolken sind nun blau getönt worden. Bei einem wolkenfreien Himmel sicher ein tolles blau. Bei Wolken wirkt es schon wieder unnatürlich.
Wie man sieht ist der Einsatz eines Verlauffilters nicht immer einfach. Je nach Hersteller gibt es die Verlauffilter auch in verschiedenen Stärken. Insbesondere beim blau und grau sollte man verschiedene Stärkegrade einsetzen umso den passenden Kontrastausgleich zu finden.
Verlauffilter mit Lightroom oder Photoshop?
Die nächste Aufnahme habe mit einem Verlauffilter in Lightroom bearbeitet.
Von allen vier Fotos ist es für meinen Geschmack die beste. In Lightroom kann man den Effekt auf den Punkt über die Belichtung und Helligkeit steuern. So ist ein fein dossierter Verlauf am Himmel möglich. Auch bei der Färbung ist man sehr flexibel.
Da man im Lightroom im RAW-Dateiformat bearbeitet entsteht auch kein Qualitätsverlust.
Dennoch favorisiere ich weiterhin den Verlauffilter bei der Aufnahme. Ein Foto sollte von Anfang im Kopf exisiteren und möglichst bei der Aufnahme umgesetzt werden. Je exakter ich dies umsetzen kann, desto mehr Zeit spare ich mir in der Nachbearbeitung.
Falls ein Foto dennoch nicht so gelungen ist, kann ich dieses in der heutigen elektronischen Dunkelkammer mit Lightroom oder Photoshop optimieren.
Setzt ihr auch noch Verlauffilter ein oder nutzt ihr nur noch die Bildbearbeitung?