Um meinen Workflow für Porträtaufnahmen verbessern zu können, habe ich mir ein Buch über die Bildbearbeitung mit Photoshop gekauft. Scott Kelby ist mir nicht unbekannt. Von ihm hatte ich in den letzten Jahren bereits je ein Buch über Photoshop und Lightroom erworben. Seine Bücher gefallen mir besonders gut, da er die Arbeitsweise eines praktizierenden Fotografen hat und vermittelt. So ist die Stärke seiner Bücher, das weglassen von überflüssigen und die das darstellen des wesentlichen. Mit dem wesentlichen ist, daß wesentliche für den Fotografen gemeint. Auf Grund dieser Erfahrungswerte fiel mir die Wahl, für sein Buch Porträt-Retusche-Tricks für Photoshop, sehr leicht.
Inhalt von Scott Kelbys Porträt-Retusche-Tricks für Photoshop:
- Augen retuschieren
- Haut retuschieren
- Gesichter neu formen
- Haare retuschieren
- Lippen und Mund retuschieren
- Abspecken
- Meine 5-, 15,- und 30-Minuten-Retuschen
Dies sind nur die Hauptkapitel. Jedes Kapital hat noch mehrere Bearbeitungsthemen. Bei einigen Bearbeitungen werden auch unterschiedliche Lösungen in Photoshop aufgezeigt.
Zum Buch gibt es keine CD oder DVD. Die braucht es auch meiner Meinung nach nicht. Mit dem Buch erhält man auch einen Link mit Zugriff auf die Portraitsdateien, damit man das theoretische in der Praxis üben und erlernen kann. Zu jeder Übung gibt es eine zweite Bearbeitungs-Datei damit man das frisch erlernte auch festigen kann.
Das Buch ist sehr intuitiv aufgebaut. Die Einführung sollte man allerdings vorher lesen, da Scott Kelby eine etwas eigenwillige Auffassung über den Aufbau eines Lehrbuches hat. Mit diesem Einführungswissen kann man allerdings auch sehr schnell die persönlichen Wissenslücken schliessen.
Die meisten Portrait-Fotografien sind heutzutage per Photoshop optimiert. Selbst bei billigsten Microstock-Bildagenturen hat ein Portrait ohne Nachbearbeitung oft weniger Chancen. Sowohl bei Aufnahme als auch im Verkauf. Die Werbung verlangt nun einmal perfektes Styling und eine reine Haut des Portraitierten.
Ein Bildretuscheur eines Hochglanz-Magazines arbeitet zwei bis drei Tage an einem Titelbild. Ein Fotograf bekommt die Bildretusche meist nicht vom Kunden bezahlt. Also darf der Fotograf nicht viel Zeit bei der Bearbeitung von Portraits verschwenden.
Wer Microstock-Bildagenturen beliefert, dürfte eigentlich gar keine Zeit mit der Nachbearbeitung verschwenden. Dennoch geht es meist nicht ohne. Schließlich steigert dies auch die Verkaufschancen der meisten Bilder.
Deswegen ist insbesondere das letzte Kapitel für viele Fotografen sehr wichtig.
Ach ja, damit man nicht vergisst, auf was man achten muß um es eventuell nachzubessern, gibt es eine Checkliste zum ausdrucken. Darin snd alle möglichen Punkte aufgelistet, die man für eine mögliche Bearbeitung prüfen sollte.
Mein Fazit:
Ein hervorragendes Lehrbuch für jeden Portrait-Fotografen oder den der es noch werden will.
Es werden alle wichtigen Bearbeitungsschritte mit möglichen Varianten effizient dargestellt, so daß diese sehr leicht nachvollziehbar und erlernbar sind. Die wichtigsten und bei mir am häufigsten vorkommenden Bearbeitungsschritte habe ich mir inzwischen als Aktion in Photoshop abgespeichert. So spare ich mir weitere Minuten bei der Bildbearbeitung.
Für knapp 40 € kein billiges Buch. Für eine Fachbuch aber auf jeden Fall angemessen. Der Lehrinhalt ist es für jeden Hobby- und Berufsfotografen auf jeden Fall wert. Man lernt verständlich die wesentlichen Bearbeitungsschritte die bei der Portraitfotografie auftreten können.