Die Architekturfotografie wird wohl von vielen unerfahren Fotografen als ein leicht zu fotografierender Motivbereich angesehen? Wer aber selbst schon einmal architektonische Motive abgelichtet hat, weiß daß es bei solchen Motiven einige Fallstricke gibt. Wer keine stürzende Linien wünscht, benötigt ein Objektiv mit Tilt- und Shift-Funktion. Solche Spezialobjektive gibt es auch für Kleinbildkameras. Allerdings sind auf Grund ihres geringen Bildfeldkreises, den Einsatzmöglichkeiten irgendwann auch optische Grenzen gesetzt. Mit einer Großformatkamera hat man hier meist weitreichendere Möglichkeiten. Aber welcher Hobbyfotograf kann heute überhaupt mit einer Großformatkamera umgehen? Wenn überhaupt, dann wohl nur Fans dieser altertümlich anmutenden Fototechnik.
Qualitätsorientierte Fotografen machen auch heute noch bestimmte Auftragsarbeiten mit ihrer Großformatkamera. Auch für diese Kameratechnik gibt es heute statt einem Film ein digitales Rückteil.
Dies soll aber heute nicht unser Thema sein. Ich selber habe kein Objektiv um stürzende Linien ausgleichen zu können. Im Gegenteil. Als Hobbyfotograf gefallen mir oft sogar die stürzenden Linien. Dadurch kann man auch gestalterisch ungewohnte Sichtweisen entstehen lassen.
Ein großer Vorteil der Architekturfotografie ist das Motiv! Architektur ist normalerweise statisch und kann in den seltensten davonlaufen. Man hat also meist genügend Zeit für eine gut überlegte und geplannte Bildgestaltung.
Ich zeige euch heute mal wieder zwei Motive die ich an einem Morgen auf dem Weg zur Arbeit fotografiert habe. Sozusagen im Vorbeilaufen. Mit mehr Zeit und einer höherwertigeren Kameratechnik, wären sicherlich auch noch bessere Aufnahmen möglich gewesen. Soll heißen daß ich die Foto mit meiner Digitalknipse gemacht habe.
Wie man im ersten Foto leicht erkennen kann, handelt es sich um ein Archtektur-Detail, worin sich weitere Archtiktur spiegelt. In einem Bürogebäude mit verspiegelten Fensterscheiben, spiegelt sich ein Hochhaus auf der anderen Seite eines Innenhofes. Der blaue Himmel vermittelt einen kühlen Farbton, der diese kühle strenge Architektur unterstreicht.
Im zweiten Foto werden Gebäudeausschnitte im spiegelnden Fenster verzerrt wiedergegeben.
Beides sind wenig spektakuläre Fotomotive und trotzdem wirken sie auf manche Betrachter auf Grund der ungewohnten Sichtweise interessant.