Mitte Juni fand die weltweit größte Fachmesse für Photovoltaik statt. Seit Jahren stellen auf der Intersolar in München viele Hersteller und Dienstleister der Branche aus. So auch mein Arbeitgeber die U.I. Lapp GmbH. Da ich seit über drei Jahren in der Fachabteilung Solar tätig bin, durfte auch ich aktiv an der Messe teilnehmen. In diesem Jahr wollten wir unsere internationale Kompetenz zeigen. Deswegen waren Kollegen aus England, Italien, Panama, Indien, Südafrika und weitere Ländervertreter und dem Inland vertreten. Wir gingen mit einigen technischen Innovationen an den Start.
Bevor die Messe begann wurde das Standpersonal erst einmal informiert.
Zum einen wurde der mit unserem Kooperationspartner FPE-Fischer entwickelte RAZOR für den solar award der Intersolar nominiert:
Der Razor ist ein im Modul integrierte Junction-Box, die von vorne mit zwei Schrauben geöffnet werden kann. Insbesondere im Fassadeneinsatz ist so eine leichte Reparatur oder Upgrade mit Elektronik möglich.
Die Kamera hatte ich dieses Jahr dabei um erste Erfahrungen mit Messeaufnahmen zu machen. So habe ich einen meiner Kollegen vor einer Werbelichtsäule portraitiert. Das Foto hat fast schon einen monumentalen Charakter? Big Boss?
Werbung auf großer Leuchtwand. Eine Solarleitung in doppelter Ausführung. Derzeit gibt es in Europa dafür nur einen geringen Markt. Das kann sich in dieser Branche allerdings schnell ändern. In Australien ist dies eine beliebte Ausführung für die Verkabelung von Solaranlagen.
Mit der EPIC MAP haben wir bereits eine Verbindungsmöglichkeit für organische Module. Die Folien auf der rechten Seite sind solch ein Konstrukt, welches durch Drahtseile zusammen gehalten wird. Vielleicht die Solartechnik der Zukunft? Der flexible Einsatz und der höhere Wirkungsgrad bei geringem Licht ermöglicht Anwendungen die bisher mit der kristalinen Technik undenkbar waren.
Gruppenfoto am letzten Messetag. Mit dem MAP SET wurde ein neues innovatives Produkt vorgestellt. Ein modulares System als Junction Box. Vielseitig und günstig könnte es die Welt der bisherigen Junction-Boxen revolutionieren?
Noch ein paar Grundinformationen über die Energiepolitik auf der Welt
Es ist immer noch erstaunlich das derzeit weltweit fossile Energien sechsmal so hoch subventioniert werden als regenerative Energien. Der Grund dafür ist, daß einige Länder Kohle und Erdöl fördern und somit die Industrien immer noch am laufen halten wollen.
Würde man diese Subventionen komplett in die Forschung und Verbesserung regenerativer Energien stecken, wären diese Techniken in kürzerer Zeit effizienter und würden für marktgerechte Stromkosten sorgen.
Sonne und Wind kosten nichts. Beide gibt es gratis!
Knapp 2000 Aussteller und ca. 66.666 Besucher auf der Intersolar sind zwar rückläufige Werte im Vergleich zum Vorjahr. Die Solartechnik wird aber jedes Jahr effizienter, wodurch in naher Zukunft keine Einspreisevergütung mehr notwendig ist um gegen die bereits abgeschriebene fossile Energietechnik mithalten zu können.
Wenn man die unterversicherten Atomkraftwerke in Deutschland richtig versichern würde, wäre der Atomstrom heute schon teurer als Solarstrom! Bei einem Supergau wären die Folgekosten stark unterversichert. Diese dürften in solch einem Fall die Steuerzahler tragen!
RWE hat in England auf den Bau weiterer Kohlekraftwerke verzichtet, da sie nicht mehr rentabel sind. Unsere Regierung sieht Kohlekraftwerke als Übergangslösung für Atomkraftwerke an? Vor dem letzten Pfingstwochenende wurde in Deutschland um die Mittagszeit eine Rekordmenge an Solarstrom produziert. Die Menge entsprach der Stromproduktion aus 22 AKW`s! Dies ist Weltrekord.
Die Einspeisevergütung muß reduziert werden, da wir in Deutschland inzwischen sehr viel Solarstrom produzieren. Die Einspeisevergütung ist übrigens keine Förderung, wie oft fälschlicherweise in der Presse berichtet wird, sondern ein Ausgleich für eine bessere Wettbewerbsfähigkeit gegenüber bereits abgeschriebenen Krafwerken mit fossiler Technik.
So, nun habe ich aber genug über die Seltsamkeiten der Strompolitik von mir gegeben. Ist ja schließlich ein Fotoblog. Der nächste Fotobericht wird sich wieder auf die Fotografie beschränken. Das Thema brennt mir aber zu sehr auf den Nägeln um es unerwähnt zu lassen. Es geht ja jeden an.
Sonnige Grüße
Euer Bernd