Das kleine Granatauge kam bis vor einigen Jahren in Deutschland nicht vor. Wie manch andere Libellenart ist diese Kleinlibelle auf Grund der globalen Klimaerwärmung inzwischen aus dem Süden Europas bis nach Deutschland gewandert und heimisch geworden. Die Verbreitung dieser markanten Libellenart beschränkt sich derzeit aber meist auf wärmere Regionen. Meist sind dies die Flußregionen von Weinbauregionen wie am Oberrhein. Ich habe vor einigen Jahre die ersten Exemplare auch bei uns an der Rems (Weinbauregion Remstal) entdecken und fotografisch festhalten können. Es ist also durchaus möglich das nach einigen Jahren diese Libellenart auch inzwischen weiter nördlich vorkommen könnte?
Im Flug kann man sie auf den ersten Blick sehr leicht mit anderen Kleinlibellen wie den Pechlibellen verwechseln. Wenn man aber eine ruhende betrachtet erkennt man recht schnell an Hand der roten Augen das es sich um ein Granatauge handelt.
Am häufigsten trifft man diese Libellenart zwischen Juni und August an.
In dieser Zeit kann es an sehr heißen Sommermittagen zu einem Massenauftreten mit anderen Kleinlibellen vorkommen. Ich habe dies damals an zwei bis drei Tagen im Sommer an einem Gewässer erlebt. Da flogen eine unendliche Anzahl an verschiedenen Kleinlibellenarten herum, daß ich gar nicht wußte wo ich zuerst fotografieren sollte. Und genau daß ist eine Überlebensstrategie von einigen Kleinlibellenarten welche ihre Eier im Wasser ablegen. Durch das Auftreten in Massen sollen bei der Eiablage wenigstens einige den Vorgang erfolgreich abschließen können.
Da bei der Eiablage überall Fressfeinde lauern ist dies Strategie durchaus sinnvoll. Fische schnappen nach den Libellen! Für Frösche sind sie ebenfalls ein gefundenes Fressen.
Ich habe hier mal die Eiablage es kleinen Granatauge fotografisch dokumentiert. Nach der Paarung fliegt das Päärchen über ein Gewässer bis es einen Platz gefunden hat wo es seine befruchteten Eier im Wasser ablegen kann. Das Männchen hält das Weibchen hinter dem Kopf und richtet sich nach der Landung auf um Ausschau nach Feinden zu halten. Oft genug kommt es auch zu einer vorzeitigen Flucht. Ist die Luft rein setzt das Weibchen sein Schwanzende in das Wasser und legt die Eier an Wasserpflanzen oder Holz ab.
Auf dem nächsten Foto kann man sehr gut sehen wie das Weibchen gerade ihre Eier im Wasser an Pflanzen ablegt. Das Männchen macht gerade eine kleine Pause. Es richtet sich immer wieder auf um Ausschau nach Feinden zu halten.
Eine recht interessante Libellenart die sich in dieser Lebensphase sehr gut fotografieren läßt.
Interesanter Körperbau, Brustbereich sehr dick dann alles sehr schmal und die schwanzspitze ist wieder etwas breiter. Was ich auch noch nicht wusste ist das Libellen ihre Eier unter wasser ablegen.
@ Knuffelpack
Libellen sind den Großteil ihres Lebens Insekten unter Wasser! Dort leben sie wie kleine Krebse je nach Art 1-4 Jahre lang um sich durch die Metamorphose am Ende für ein paar Wochen zur Libelle dem Fluginsekt zu wandeln. Und das alles nur um sich fortzupflanzen.
Die Libellenlarven sind meist Raubtiere im Wasser. Manche Libellenlarven können ganz schön zwicken. Sie sind aber auch eine Art von Gesundheitspolizei da sie auch tote Fische und andere Tiere verspreisen.
Oh man dein fachwissen hat einen ja um danke das man das hier so lesen kann.Die fotos sind sehr gut imposant finde ich den roten kopf des Kleines Granatauge (Erythromma viridulum).