Ein Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang ist ein tolles Naturerlebnis. So gehört dies wohl auch zu den am meisten fotografierten Fotomotiven? Bei erfahrenen Bildbetrachtern und Fotografen rufen solche Motive allerdings meist nur ein Gähnen hervor.
Warum ist dies so?
Zu oft hat man solche Motive gesehen. Meist hat man schon schönere Lichtstimmungen gesehen.
Schnell stellt sich eine Übersättigung bei solchen Fotomotiven ein und man kann sich nur noch selten dafür begeistern.
Der Fotograf sieht dies oft anders. Er assoziert mit dem Foto meist auch Erinnerungen an einen Urlaub und andere schöne Dinge. Diese kann der Bildbetrachter aber selten im Bild sehen, geschweige denn nachvollziehen.
Trotzdem bin ich der Meinung, daß man dennoch interessante Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge fotografieren kann. Andere Sichtweisen lassen die Aufmerksamkeit des Betrachters aufblitzen. Wenn man ein „So etwas sehe ich zum ersten Mal“ entlocken kann, hat man den Nerv des Bildbetrachters getroffen.
Aber genug Theorie über die Eindrücke eines Bildbetrachters.
Damit wollte ich in erster Linie verdeutlichen, wie der Eindruck einer neutralen Person, beim betrachten eines mutmaßlich tollen Sonnenunterganges sein könnte.
Heute möchte ich zwei indirekte Sonnenaufgänge zeigen. Beide Fotos entstanden an einem März-Morgen auf dem Weg zur Arbeit. Die Sonne stand noch tief und hat die Straßen in ein orange-gelbes Licht getaucht. So habe ich die zur Arbeit fahrenden Autofahrer im Gegenlicht der Morgensonne abgelichtet.
Sicherlich kein super Foto. Aber auf jeden Fall ein nicht so häufig fotografierter Sonnenaufgang. Zumindest hebt sich das Motiv etwas von der Massenware roter wolkenloser Himmel ab.
Ähnlich auch beim zweiten Fotomotiv. Die Plane eines LKW wurde vom Sonnenlicht angestrahlt. Das normalerweise wenig interessante Motiv, wirkt nun anders. Ungewohnt? Auf jeden Fall interessanter. Auch kein super Foto. Aber durch einen anderen Blick- und Aufnahmestandpunkt ein interessanteres Fotomotiv.