Am heutigen Sonntag bin ich um fünf Uhr morgens aufgestanden. Auf dem Programm stand ein Fotoausflug auf einen Weinberg im Remstal. Dort wollte ich die Lichtstimmung bei Sonnenaufgang einfangen. Mir viel zwar das frühe Aufstehen am Sonntag relativ schwer. Die freie Fahrt auf der Bundesstraße nach Fellbach war dafür sehr entspannend! Ja, normalerweise drängeln dort werktags die vielen Berufspendler, welche Richtung Stuttgart eilen.
Heute hatte ich gute zehn Kilometer freie Fahrt. Zur Dämmerung bin ich auf dem Kappelberg angekommen. Vom Wanderparkplatz waren es nur wenige hundert Meter zum Aussichtspunkt. Dort habe ich meine Kamera auf ein Stativ positioniert:
Die meisten Aufnahmen wurden mit 9 Belichtungsreihen und einem Lichtwert unterschied aufgenommen. Daraus wollte ich HDR-Fotos machen. Anders ist der Kontrastausgleich bei Gegenlicht kaum zu bewältigen.
Bereits im Frühjahr habe ich von diesem Aufnahmeort aus den Sonnenaufgang fotografiert. Heute sollte mit Sommermotiven die Serie fortgesetzt werden.
Das fotografieren am frühen Morgen hat für mich oft etwas meditatives. Man ist auf ein Ziel konzentriert und die Stille am Morgen hat fast schon etwas unwirkliches.
Das warme Licht am Morgen wirkt an manchen Tagen goldgelb. Heute war es leider nicht so intensiv. Dennoch gelangen mir ein paar schöne Landschaftsaufnahmen.
Auch ein paar Details dürfen nicht fehlen.
Die Weinblätter habe ich mit einem 2,8 / 180 mm Tele und offener Blende freigestellt. Der Hintergrund verschwimmt im grüngelben Farbenmeer des Morgenlichtes.
Die bisherigen Fotos sind keine HDR`s. Zum Vergleich kommen nun die HDR-Foto`s:
Manchen Betrachtern gefällt der HDR-Effekt weniger. Sicherlich ist dieser bei einigen Betrachtern auch schon abgenutzt. Ich versuche den Effekt relativ natürlich zu halten. Allerdings habe ich auch eine Schwäche für farbintensive Foto´s. Schon in der analogen Fotophase hatte ich eine Vorliebe für den Fuji Velvia und Kodak 100 VS. Beides feinkörnige Diafilme mit knalliger Farbwiedergabe.
Dieses Vorliebe kann ich auch heute nicht verleugnen.
Ich weiß, manche Betrachter interpretieren farbintensive Fotografien sehr schnell als unnatürlich. Mir gefällen aber die grellen Bonbonfarben 😉
Erstaunlich was man mit HDR für einen tollen Kontrastausgleich machen kann. Selbst die sternförmige Sonne wird relativ detailreich wieder gegeben.
Welche Ausrüstung hatte ich dabei?
- Nikon D300
- Nikkor 12-24 mm Weitwinkelzoom
- Nikkor 2,8 / 180 mm für Detailaufnahmen
- ein stabiles Stativ mit Dreiwegeneiger von Manfrotto
- ein kabelloser Fernauslöser
- eine Digitalknipse Nikon S8000
- Fotorucksack
Früh morgens vor Sonnenaufgang ist eine sehr lohnende Zeit für Aufnahmen von Landschaften.
Besonders am Wochenende liegen die meisten Leute noch in ihren Federn und man kan in Ruhe fotografieren.
Ich meine in Ruhe in Stadtnähe.
Der Kappelberg ist am Tag ein hoch frequentiertes Ausflugsziel.
Heute morgen hatte ich ihn von 6:30 bis bis nach 7 Uhr für mich ganz allein!
Da hat sich das frühe Aufstehen aber sehr gelohnt.
Sehenswerte Bilder
lg Uwe
Hallo Uwe,
ja das früh aufstehen hat sich wirklich gelohnt. Über 20 gute bis sehr gute Landschafts- und Makrofoto`s sind für 45 Minuten eine gute Ausbeute.
Allerdings lassen sich solche Motive bei Bildagenturen nur schwer vermarkten, da es keinen großen Markt dafür gibt und es oft schon viele Anbieter gibt.
Und für Fotowettbewerbe sind die Motive für viele zu alltäglich, sodaß solche Bilder ofter weniger gut juriert werden.
Aber die Hauptsache für mich, war der Spaß und eine aktive Erholung!
Schönen Gruß
Bernd
Hallo Bernd,
ich finde die Motive und Kompositionen gut, aber die Photomatix Ergebnisse sehen sehr unrealistisch aus. Mit der Kombination von mehreren Belichtungen lassen sich bessere Ergebnisse erzielen. David Clapp hat zB einen Artikel darüber geschrieben:
http://davidclapp.co.uk/blog/articles/8-exposure-blending-basics.html
Liebe Grüße,
Matthias
@ Matthias
Mit den Photomatix Ergebnissen war ich auch nicht 100%ig zufrieden.
Deswegen habe ich gestern bereits versucht über Photoshop die Belichtungsreihe mit Maskierungen, wie in dem Link, auszugleichen.
Bei einer Seelandschaft mag dies noch mit wenigen Masken möglich sein. Bei einem Weinberg mit vielen Details in den Reben, Blättern und Trauben gestaltet das sich wesentlich schwieriger und viel zeitaufwändiger.
Allerdings war es gestern zum konzentrierten Bildbearbeiten viel zu heiß.
Ich habe ja noch alle Belichtungsreihen als TIFF in 16 Bit auf der Festplatte. Wenn es kühler wird, werde ich einen weiteren Versuch in diese Richtung starten.
Danke für den anschaulichen Link!
Schöne Grüße!
Bernd
Hallo Bernd,
die Motive erfordern wirklich sehr viel Zeit zum Zusammensetzen, ich verzweifle immernoch regelmäßig an sowas 🙂
Das mit den Temperaturen kann ich nur bestätigen!
Liebe Grüße und schönes Wochenende,
Matthias